Meine Methode
Ich arbeite mit einem psychodynamischen Ansatz, bei dem es darum geht, eine Person in ihrer Gesamtheit, ihrem Gewordensein, ihren bewussten und unbewussten inneren Wünschen und Konflikten zu erfassen. Mein therapeutischer Zugang ist die Psychoanalytisch Orientierte Psychotherapie — ein wissenschaftlich fundiertes, von der Psychoanalyse abgeleitetes Psychotherapieverfahren.
Im Zentrum des Arbeitens steht die therapeutische Beziehung, die trägt und neue Erfahrungen ermöglicht. Sie stellt einen sicheren, haltenden Rahmen zur Verügung und schafft Raum für korrigierendes Erleben. In der Begegnung können sich verinnerlichte Erfahrungen zeigen und bewusst erlebt werden.
In der Psychoanalytisch Orientierten Psychotherapie geht man davon aus, dass uns Beziehungserfahrungen, insbesondere die frühesten, nachhaltig prägen und damit auch unser Erleben im Hier und Jetzt wesentlich beeinflussen. Sie formen innere Landkarten von Bindung und Selbstbild, die unbewusst beeinflussen, wie wir uns selbst erleben und in Kontakt mit anderen treten. Erkenntnisse neurowissenschaftlicher und entwicklungspsychologischer Forschung belegen diese Annahmen inzwischen1. In der therapeutischen Beziehung können diese Prägungen sichtbar, verstehbar und – Schritt für Schritt – neu gestaltet werden.
Ein Symptom wird auch als Lösungsversuch der Psyche, verstanden — eine Kompromissbildung, in Reaktion auf einen scheinbar unlösbaren, inneren Konflikt, frühe Mangelerfahrungen oder einschneidende, traumatische Erlebnisse. Es wird nicht nur als Störung oder Defizit gelesen, sondern in seinem Kontext betrachtet und nach dem Sinn gefragt — der Funktion der Dysfunktion. So kann es auf etwas verweisen, das im Verborgenen wirkt – und uns genau an den entscheidenden Punkt führen, an dem psychische Wohlbefinden und Entwicklung etwas im Wege steht. Im gemeinsamen Verstehen erschließt sich dieser Zusammenhang — und aus dem, was zunächst belastend erscheint, kann sich Raum für psychische Reifung, Wachstum und neue innere Beweglichkeit öffnen.
“Was nicht erinnert wird, wird wiederholt.”
Wirksamkeit
Psychoanalytisch orientierte Psychotherapie (POP) zählt zu den wissenschaftlich anerkannten, evidenzbasierten Verfahren. Ihre Wirksamkeit ist durch zahlreiche Studien und Metaanalysen belegt – sowohl bei akuten psychischen Beschwerden als auch bei komplexen und chronischen Störungsbildern.
POP unterstützt tiefgreifende Veränderungen in Selbstwahrnehmung, Beziehungsgestaltung und emotionaler Regulation. Im Zentrum steht eine nachhaltige Veränderung von inneren Beziehungsmustern, Affektregulation und Persönlichkeitsstruktur — über reine, kurzfristige Symptomreduktion hinaus.
Langzeitstudien zeigen, dass sich die therapeutischen Effekte nicht nur stabilisieren, sondern sich über die Zeit oft weiter vertiefen und nach Therapieende sogar oft noch zunehmen — insbesondere bei komplexen und chronischen Störungen.
Rahmen und Setting
Psychoanalytisch Orientierte Psychotherapie findet im Sitzen statt, je nach Bedarf werden 1-2 Sitzungen pro Woche vereinbart.
Kosten
Eine Sitzung dauert 50 Minuten und kostet 80.— Euro. Eine Kassenrefundierung ist derzeit nicht möglich.Das Honorar fällt monatlich zum Monatsende an und ist per Überweisung zu entrichten.
Ablauf
Nach einem Erstgespräch und 1-3 Probesitzungen entscheiden wir gemeinsam, um eine gemeinsame Arbeit vorstellbar ist und schließen gegebenenfalls einen Therapievertrag ab.
Status in Ausbildung unter Supervision
Ich befinde mich im letzten Abschnitt meiner psychotherapeutschen Ausbildung und bin bereits zum Praktizieren berechtigt. Meine Arbeit wird in regelmäßigen Abständen von erfahrenen Psychotherapeut:innen mit Lehrbefugnis supervidiert, was für Sie eine Absicherung darstellt und Qualitätssicherung gewährleistet.
Absageregelung
Sollten Sie einen vereinbarten Termin nicht einhalten können, bitte ich Sie darum, den Termin spätestens 48h vorher abzusagen, da der Termin ausschließlich für Sie vorgesehen ist. Bei späteren Absagen wird die Einheit in voller Höhe in Rechnung gestellt.
Verschwiegenheit
Ich bin ab dem Zeitpunkt der ersten Kontaktaufnahme zur Verschwiegenheit verpflichtet und behandele Ihre Anfragen entsprechend vertraulich.
Quellen
Neurowissenschaftliche Bindungsforschung
Siegel, D. J. (2012). The Developing Mind: How Relationships and the Brain Interact to Shape Who We Are (2nd ed.). New York: Guilford Press.
Cozolino, L. (2014). The Neuroscience of Human Relationships: Attachment and the Developing Social Brain (2nd ed.). New York: Norton.
Schore, A. N. (2001). Effects of a secure attachment relationship on right brain development, affect regulation, and infant mental health. Infant Mental Health Journal, 22(1-2), 7–66.
Solms, M., & Turnbull, O. (2002). The Brain and the Inner World: An Introduction to the Neuroscience of Subjective Experience. New York: Other Press.
Schore, A. N. (2019). Right Brain Psychotherapy. New York: Norton.
Teicher, M. H., & Samson, J. A. (2016). Annual Research Review: Enduring neurobiological effects of childhood abuse and neglect. Journal of Child Psychology and Psychiatry, 57(3), 241–266.
Wirksamkeit von POP und Psychoanalytischer Psychotherapie
Metaanalysen & Übersichtsarbeiten
Leichsenring, F., & Klein, S. (2014). Evidence for psychodynamic psychotherapy in specific mental disorders: A systematic review. Psychoanalytic Psychotherapy, 28(1), 4–32. https://doi.org/10.1080/02668734.2013.865428
Shedler, J. (2010). The efficacy of psychodynamic psychotherapy. American Psychologist, 65(2), 98–109. https://doi.org/10.1037/a0018378
Abbass, A., Town, J., & Driessen, E. (2012). Intensive short-term dynamic psychotherapy: A systematic review and meta-analysis of outcome research. Harvard Review of Psychiatry, 20(2), 97–108. https://doi.org/10.3109/10673229.2012.677347
Leichsenring, F., Abbass, A., Hilsenroth, M. J., et al. (2015). Short-term psychodynamic psychotherapy and personality disorder: An evidence-based review. Journal of Personality Disorders, 29(6), 769–793. https://doi.org/10.1521/pedi.2015.29.6.769
Langzeitstudien & Nachhaltigkeit der Wirkung
Bateman, A., & Fonagy, P. (2008). 8-year follow-up of patients treated for borderline personality disorder: Mentalization-based treatment versus treatment as usual. American Journal of Psychiatry, 165(5), 631–638. https://doi.org/10.1176/appi.ajp.2007.07040636
Leuzinger-Bohleber, M., et al. (2019). Outcome of long-term psychoanalytic therapy and psychoanalytic short-term therapy, and the effects of treatment length and frequency: A multisite study in Germany. International Journal of Psychoanalysis, 100(6), 1220–1245. https://doi.org/10.1080/00207578.2019.1654448
Frontiers in Psychology (2024). Effectiveness of psychoanalytic psychotherapy for young adults: A naturalistic study. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2024.1366032
Zimmermann, J., & Löffler-Stastka, H. (2014). Does the number of therapy sessions (‘dose’) matter in psychoanalytic psychotherapy for depression? A naturalistic study. The International Journal of Psychoanalysis, 95(5), 911–935.
https://doi.org/10.1111/1745-8315.12229Parth, K., & Löffler-Stastka, H. (2015). Psychoanalytic core competence. Frontiers in Psychology, 6, 356.
https://doi.org/10.3389/fpsyg.2015.00356Löffler-Stastka, H., et al. (2022). The Effectiveness of Psychoanalytic Psychotherapy Scale (EPPS): A psychometric study. International Journal of Psychoanalysis, 103(4), 706–731.
https://doi.org/10.1080/00207578.2022.2073268
Weiterführende Links
POP Methode: https://psy-akademie.at/ausbildung/psychoanalytisch-orientierte-psychotherapie-pop/pop-methode
Psychotherapiegesetz: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10010620